19. Etappe

Klingenthal—Neustadt a.d.Waldnaab     120 km

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 Mein Tag heute

Von Klingenthal über das Dreiländereck nach Bayern…80 km davon sauschwer, es ging nur hoch und runter…so hatte ich mir das nicht vorgestellt, wenn auch nicht soviel Höhenmeter wie gestern, war dieser Abschnitt schwerer als die Erzgebirgsetappe……

Es ging vom Start sofort bergauf, 170 HM bis auf die Zwotaer Höhe, über Markneukirchen kam ich gut bis Adorf. Nach einem Kaffe in der Tankstelle und frischen Getränken kam der erste steile Anstieg aus Adorf heraus. Ich hatte schon nach dem Start heute früh gemerkt, das die Beine nicht so gut sind. Auf der Höhe angekommen sah ich folgende Schilder:

Baustelle…Sackgasse, 19% Gefälle, der Anstieg bis dahin um die 15%

Was machen? Fahr ich runter und komme nicht durch die Baustelle, schiebe ich das Rad die 19% hoch. Zufällig kam da seitlich auf dem Feldweg ein Auto, die Auskunft so: „ mit dem Rad kommst du durch, mußt aber schieben“. Eine 19% Abfahrt bin ich mit dem „Lastzug“ auch noch nicht gefahren. Also abwärts, schön vorsichtig und es war wirklich sausteil. Der Fahrer vom Radlader sagte: „fahr hinter mir her, oben steht unser Bagger, aber da kommst du vorbei“. Also zurück musste ich schon mal nicht, nur dem Radlader folgen. An dem Bagger vorbei war auch kein Problem, aber dann zog sich der Anstieg hin, nicht 19% aber das waren auch wieder 15%. Endlich oben, bin ich links auf eine gut ausgebaute, breite Straße abgebogen, in Richtung Tiefenbrunn. Da muss vor der Wende das Dreiländereck gewesen sein, Tiefenbrunn war das letzte Dorf in der DDR. Dieser Wachturm nach dem Ort ein untrügliches Zeichen…

Amateurfunker haben ihn jetzt für sich entdeckt

Also verlief hier die innerdeutsche Grenze, der kleine Ort Mittelhammer schon im Westen?….

Mittelhammer, Bayern

Ein Stück weiter standen auf der linken Seite 2 junge Männer. Ich fragte sie: „Bin ich hier schon im Westen“, sie lachten und sagten „Ja“. Dann sah ich die Nummernschilder ihrer Autos:

linkes Auto, V für Vogtland, rechtes Auto, HO für Hof

Das fand ich besonders interessant, aber auch lustig. Matthias, der Vogländer und Flo, der Franke, das ist richtig so, also kein Bayer, die Dialekte vogtländisch und fränkisch, grundverschieden und das obwohl sie nur wenige Kilometer entfernt wohnen. Beide arbeiten in der gleichen Firma in Rehau. Matthias, zur Wende 10 Jahre alt, hat noch Erinnerungen an die innerdeutsche Grenze, Flo dagegen kennt es nur vom Erzählen. Die tschechische Grenze verläuft 200 m von unseren Treffpunkt weg. Was für ein Zufall in dem Ort Mittelhammer.

Das Dreiländereck habe ich auch noch gesehen, den Arbeitsort von beiden nach 8 km. Dann verlief mein Kurs immer entlang der A93, Hof-Regensburg . Bis dahin waren es circa 40 km und ich hatte schon 600Hm „erklettert“.

In Schönwald habe ich an einer kleinen Gaststätte Mittag gegessen, es war kein Problem, dass es schon fast 14.00 Uhr war, trotz der Vorbereitungen, die sie gerade für das Public Viewing betrieben. Der Wirt sagte noch, bis Neustadt geht es immer hoch und runter. So war es dann auch, die Anstiege haben mich ganz schön gefordert. Ein 1,3 km Anstieg aus Arzberg heraus hatte 16%, dass es ein 16er war, sah ich erst oben an dem Gefälleschild:

Ab dem Kilometer 85, also 35 km vor dem Ziel, kamen dann endlich auch einmal längere, leicht abfallende Abschnitte. Gegen 18.30 Uhr erreichte ich Neustadt, gleich am Ortseingang ein ALDI und der Einkauf war gesichert. Der Campingplatz ist in Ordnung, der in Klingenthal dagegen war mit das Schlechteste auf der gesamten Tour, das hat nichts damit zu tun, das es letzte Nacht mit 7 Grad sehr kalt war zum Campen.

Morgen soll es leichter werden bis Regensburg hat mir eine Frau beim ALDI gesagt, meine Beine werden sich freuen….

Nun noch die restlichen Fotos vom Tag…

Sanitärcontainer, nicht mehr zeitgemäß
der Platz am Wald schön ruhig
Gasthof zum Walfisch in Zwota, wie kommt man auf den Namen?
Am Dreiländereck
der fränkische Ort „Mittelhammer“
Therapeutisches Reiten wird hier angeboten, wie es früher aussah,
zeigt dieses Gemälde
in Schönwald, meine Mittagspause
Blick zurück nach Schönwald
die Königsmühle an der Eger
die Eger
in die Richtung gesehen, ist sie bald in Tschechien
nach der Brücke dieser Anstieg..
in Selb
sehr schöne Burg in Falkenberg
Ortsansicht von Falkenberg
Campingplatz in Neustadt an der Waldnaab
immer viel trinken…

3 Antworten auf „19. Etappe“

  1. Hallo Jogi, deine Kommentare werden immer länger und sind ein schönes Ritual vor dem Einschlafen, viel besser als abendliches Fernsehprogramm. Vielen Dank für die schönen Fotos.
    Nach so einem anstrengenden Tag wünsche ich dir eine erholsame Nachtruhe und für morgen einen guten Fahrtag , mit voller Kraft voraus.
    D.Schaggi

    1. Hallo Schaggi,
      So langsam hole ich meine Rückstände auf, des hat sich manches schon geändert.
      Ja, mit der Nachtruhe ist es manchmal nicht so gut, heute zeltet neben mir noch eine Schulklasse, 25 Kinder, noch sind sie nicht da.
      Tschöööö Achim

  2. Hallo Achim,
    deine Reportage hat uns sehr gut gefallen:-)
    Wünschen dir noch eine erlebnisreiche und regenfreie Weiterfahrt und immer genug Luft auf der Kette;-)

    Gruß , Matthias ( der Vogtländer mit dem V am Nummernschild )

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