6. Etappe

Saint- Hyppolyte——————-Malbuisson     95 km

Vorschau

In Saint Hyppolyte starte ich heute zu einer schon anspruchsvollen und auch landschaftlich sehr schönen Etappe. Ich verlasse nach dem Start das Tal des Doubs und fahre entlang des Dessoubre, einen linken Nebenfluss des Doubs. Nach ca. 35 km verlasse ich dieses Tal und von nun an geht es bergauf.Auf den nächsten 20 km werde ich ungefähr 500 HM fahren und komme dann auf ein, dem Jura-Gebirge vorgelagertes, Hochplateau.

Von Gilley fahre ich 20 km bis Pontarlier auf dem „Voie Verte le Chemin du Train“. Diese Radwege finde man sehr oft in Frankreich, es sind ehemalige Eisenbahn-Trassen, die man zu Radwegen ausgebaut hat. So kann ich ganz entspannt parallel zur D437 bis Pontarlier fahren. Nach einem kurzen Stück auf der N57 biege ich rechts ab, auf der linken Seite taucht das „Chateau de Joux“ auf. Seit Gilley fahre ich auch wieder an dem Doubs und komme in das Quellgebiet dieses Flusses, kurz nach Malbuisson erreiche ich am kleinen See „Lac de Remoray“ meinen Campingplatz, es geht eine bestimmt anstrengende Etappe zu Ende.

Mein Tag heute

Bei bestem Wetter bin ich in St. Hippolyte abgefahren. An einem Nebenfluss des Doubs, dem Dessoubre, fuhr ich auf der D39 immer leicht ansteigend  meinem Tagesziel entgegen. Um die Mittagszeit machte ich Pause an einer kleinen Gaststätte……WLAN Verbindung war vorhanden, also fiel der Stopp etwas länger aus. In den Bergen des Jura braute sich schon ein Gewitter zusammen, also schnell bezahlen, Trinkgeld geben und los. Am Fahrrad stehend, kam die Wirtin angerannt. Ich hatte 30€ Wechselgeld liegen gelassen, was für eine tolle Geste. Kaum war ich weg, fing es auch schon an zu regnen, am Berg Regensachen raus und weiter, doch der Regen wurde immer stärker, ich musste mich unterstellen. Es sah so aus, als komme ich heute hier nicht mehr weg. In einer Halle für Landmaschinen war es nicht schön aber trocken, aber auch kalt. Nach 1,5 Stunden zeigte sich ein Lichblick am Himmel, noch einmal 45 Minuten gewartet und es ging weiter, zum Glück. Die anschließende lange Steigung bis auf knapp 1000m ließ es schnell wieder warm werden. Ab Gilley fuhr ich auf der gut ausgebauten Eisenbahn-Trasse, mit kleinen Ausnahmen (siehe Foto). Richtung Pontarlier wurde das Wetter immer besser und schon machte es richtig Spaß. In Pontarlier versorgte ich mich , um am Abend die Tanks wieder aufzufüllen. Vorbei am Château de Joux war es nicht mehr weit nach Malbuisson.

Jetzt noch ein besonderer Moment, aus einem Auto heraus winkte ein junger Fahrer mit der Trikolore, ich grüßte und freute mich über diese Aufmerksamkeit. Das es meine Fahnen waren, merkte ich erst, als das Auto vor mir anhielt. Ja, ich hatte sie bergab verloren, er hat es gesehen und Sie mir nachgebracht. Jetzt habe ich die Fahne noch besser gesichert. Ich möchte sie nicht verlieren!

Spät am CPl angekommen, war an der Reception keiner mehr da, ein Anruf der Besitzer vom Nachbarhaus verschaffte mir Eintritt, ich musste nicht einmal bezahlen, auch nicht am nächsten Morgen.

Eine nette Familie aus Lausanne mit Wohnmobil hat mir über Nacht die Akkus geladen und so war wieder alles gut.

jetzt wieder mit Fahnen unterwegs
nicht schön… aber trocken
es war auch ziemlich kalt, einen Stuhl gab es gratis
geschafft… ich liebe diese Schilder, denn sie stehen oben
Le Chemin du Train
Mit Anhänger ein Problem
In Pontarlier
am Oberlauf des Doubs vor Pontarlier
das ist Frankreich… Château de Joux
Viertel vor Acht am Ziel in Malbuisson