Mont Saint Michel/Genets—-Cherbourg/Bretteville 152 km
Mein Tag heute
Eigentlich wollte ich auch heute zeitig starten, daraus ist dann aber nichts geworden. Als erstes habe ich noch den Etappenbericht für den Vortag geschrieben, dafür habe ich mich ein Stück weg vom Rad in die Sonne gesetzt. Während ich schrieb, wurde meine Rad und Anhänger genau inspiziert. Als ich mit dem Schreiben fertig war kurz nach 9.00 Uhr und losfahren wollte, winkte der „Neugierige“ mir zu, nun kommt es auf die paar Minuten auch nicht mehr an. Auch sie waren mit Rädern und Zelt unterwegs, Jeff und Cindy aus Melbourne, aber nicht Australien, sondern aus Florida. Ihm gefiel besonders mein Koga Miyata Rahmen, naja und für meine Tour hat er sich auch begeistert. Sie machen mit den Rädern eine Europa-Rundfahrt, in Barcelona gestartet, durch Spanien und dann auch die Atlantikküste hoch. Sie hatten in A4-Format Anti-Trump Ausdrucke dabei, um zu zeigen, den mögen wir auch nicht.
Und so war es dann fast 10.00 als ich in die Pedalen treten konnte. Ich bin ja immer in nördliche Richtung gefahren, auf der Ostseite der Baie Mont Saint Michel . Es ging dann ein ganzes Stück bergauf, noch deutlich auf der Straße zu lesen die Namen bekannter Radprofis, ein Zeichen dafür.. hier war die Tour de France 2016 und die Etappe führte, genau wie meine nach Cherbourg.
Von der Höhe hatte man dann noch einmal einen tollen Blick zum Mont Saint Michel. Weiter ging es nach Granville, vorbei an schönen Sandstränden. Die Stadt bot soviele Fotomotive, das man gar nicht wußte , was man zuerst fotografieren sollte. Ich habe mich dann auch beeilt, weiter zu kommen, es waren ja noch über 120 km zu fahren. Das bedeutet, vor 19.00 werde ich Brettville nicht erreichen.
jetzt geht es weiter mit dem Schreiben, Donnerstag 6.30 Uhr:
Ich habe mir auf dem Navi die Strecke bis Cherbourg angesehen und sah die Möglichkeit, auf einer größeren Straße schneller und direkter an das Tagesziel zu kommen, in Lessay wollte ich auf der D900 weiter fahren. Erst führte der Radweg nicht weiter, wieder zurück, als ich dann ca. 3km gefahren war und den Wind von vorn hatte, dachte ich, hier stimmt etwas nicht. Es war auch so, ich bin im Kreisverkehr die falsche Ausfahrt raus gefahren, also noch einmal zurück……
Dann bin ich aber schnell vorangekommen, ein großer Traktor mit Anhänger fuhr genau das richtige Tempo und ich konnte mich bestimmt 8-10 km dahinter „verstecken“. Dann war ich auf der D2 unterwegs und vor Valognes bekam ich bei einem Halt sofort Hilfe, als ich mich auf dem Navi über die Weiterfahrt informieren wollte. Mit diesen Hinweisen bin ich gut durch Valognes gekommen, Von da ab ging es immer weiter bergauf und 4 km vor Brettville auf einer Höhe von 160 m. Der von mir erhoffte Blick auf das irgendwann auftauchende Meer hat sich so nicht gezeigt, erst kurz vor dem Ort war es dann zu sehen.
Der Platz, ein altes Fort, direkt am Meer liegend, so nah habe ich bei meiner Tour noch nicht am Strand gestanden. Da ich am Vortag Probleme mit dem Netz fürs IPad hatte habe ich mir einen Wifi-Pass gekauft, das funktioniert aber meistens auch nur im Bereich der Reception. Da bin ich dann gegen 21.00 hin gegangen, doch zum Schreiben kam ich nicht. Kinder hatten mich umringt und wollten etwas über meine Tour de France erfahren, lustig waren die Übersetzungen mit dem Mikrofon. Dann habe ich sie alle mit Bleistiften ausgerüstet, als ich dann schon im Zelt war, hörte ich etwas davor, habe raus geschaut und die Kinder waren gekommen, um mir ihre gemalten Eindrücke zu meiner TdF zu schenken…. toll, natürlich habe ich mich sehr darüber gefreut..