15. Etappe

Frankfurt/Oder—Bad Muskau   108 km

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Mein Tag heute

Heute nun die 15. Etappe, es ist die Hälfte geschafft…

Andrea und Lutz waren sehr um mein Wohl besorgt, nachdem leckeren 5-Gänge Menü gestern Abend, haben sie mir auch heute früh mit sehr viel Liebe ein Frühstück vorbereitet und ich habe mich gut gestärkt, denn so langsam geht es in das Gebirge. Lutz hat sich mit voller Hingabe meine Radsachen  gewidmet und dabei sorgte er sich am meisten darum, daß auch der Einsatz schön trocken wurde.

Gegen 10.00 Uhr sind wir dann zusammen mit den Rädern durch FFO gefahren und ich konnte noch paar schöne Fotos machen. An dem 6%-igen Anstieg nach Lossow galt es dann Abschied zu nehmen.

Andrea und Lutz haben sich ein großes Dankeschön verdient, sie haben alles getan, daß ich mich gut erhole.

Der Anstieg nach Lossow ließ sich gut fahren und über kleine Straßen kam ich nach Brieskow-Finkenheerd. Auf dem Oder-RW hatte ich kurz vor Eisenhüttenstadt Bernd aus Passau eingeholt, ihn hatten wir gestern schon kurz vor Lebus gesehen. Er erzählte mir, daß  er 1970 aus der DDR geflüchtet ist und vorher in Dippoldiswalde wohnte. Seinen damaligen Fluchthelfer wollte er nach 25 Jahren heute in der Nähe von Eisenhüttenstadt treffen. Seine Tour bringt ihn zur Elbe, aber dann fährt er nach Tschechien, auf dem Moldau-RW und vorbei am Lipno-Stausee nach Vilshofen, seinem Wohort…schöne Geschichte.

Nach Eisenhüttenstadt verlief der RW entlang der B112 und ich kam nach Neuzelle, einem Ort mit einem wunderschönen Kloster. Ich setzt mich zu einem älteren Ehepaar an den Tisch und bestellte mir eine große Cola (4,30€). Der Herr hatte das Essen eingestellt, den Bissen noch an der Gabel, erzählte er mir, wie er als 10-jähriger Pimpf das Kriegsende erlebte. Ich hatte inzwischen die 0,4 er Cola ausgetrunken , der Kellner wollte aber mein Geld noch nicht. Also hat der sehr freundliche Herr weiter erzählt, seinen noch nicht leeren Teller hatte er zur Seite geschoben. Jetzt Themawechsel, über seine Urlaubsreisen überallhin ins sozialistische Ausland hat er mir erzählt, seine Frau hat die Geschichten bestimmt zum x-ten mal gehört, sie sagte dafür ganz wenig. Wenn ich nicht noch nach Bad Muskau gemusst hätte…….ich würde ihm jetzt noch zuhören.

Ganz deutlich höre ich jetzt im Zelt sitzend den Regen und es regnet ganz ordentlich. Das war am Nachmittag auch Richtung Forst ein Thema. Die dunklen Wolken hatte ich schon länger gesehen, dann kamen auch bald die ersten Tropfen. Ich schaffte es gerade noch unter einen großen Baum, 3 Radfahrer aus der Nähe von Graz suchten da schon Unterschlupf. Alle holten ihre Regensachen heraus, zogen alles an, zu dem Regen kam noch das Gewitter dazu.

Wir hatten bestimmt 45 Minuten Zeit, um über die Steiermark, Deutschlandsberg, Weinanbaugebiete, Kürbiskernöl uvm. zu reden. Die Gegend kenne ich gut, wir sind da einige Jahre zur Weltradsportwoche hingefahren.

Bei noch leichten Regen entschlossen wir uns gemeinsam weiterzufahren, vor Forst trennten sich unsere Wege, sie wollten sich ein Quartier suchen. Ich suchte eine Tankstelle in Forst, um noch Proviant für den Abend zu kaufen.

Gegen 18.30 Uhr erreichte ich dann den Campingplatz in Halbendorf, noch ohne Regen. Aber mit dem Aufbau musste  es schnell gehen, denn ihr wißt schon… es war noch nicht alles unten angekommen.

Meine Schappschüsse von heute

Lutz sorgt sich um die Wäsche
vielleicht nehm ich heute das kleinere Rad
der Oderturm
das Postamt
Tschöööö Andrea und Lutz und vielen Dank
Bernd ? aus Vilshofen
alte Industrie-Gebäude bei Eisenhüttenstadt
Kloster Neuzelle

die 3 Radlfahrer aus der Steiermark
alte Dorfkirche bei Guben
mit dem Landkreis Görlitz befindet ich mich in Sachsen, die Sachsenfahne wird bald den Anhänger zieren

Und morgen geht es in die Sächsische Schweiz…..

8 Antworten auf „15. Etappe“

  1. Hallo Achim,
    Gute Versorgung, warme Dusche und ein kuschliges Bett waren in FFO garantiert.
    Eine schöne, regenfreie Weiterfahrt nach Bad Muskau, sei herzlich gegrüßt von mir.

    1. Hallo Heidi,
      Was den ersten Teil deines Kommentars anbetrifft, war alles bestens.
      Der zweite Teil hat sich nicht erfüllt, es war eine Regenetappe.
      Tschöööö Jogi

  2. Lieber Achim, wir sind sehr gern deine Herbergseltern in Frankfurt Oder gewesen. Für uns war das ein beeindruckendes Erlebnis. Die Begrüßung auf dem Oderdamm nahe Lebus Dank Gabi’s Freunde App werden wir in sehr guter Erinnerung behalten. Man war das aufregend!!! Es war so ein Glück und Momentsache, dass wir dich dort erwischt haben. Nun wünschen wir dir weiterhin eine gute Tour und natürlich im Erzgebirge einen schönen Aufenthalt. Hoffentlich bleibt das Wetter so. Viele liebe Grüße von Lutz und Andrea!

    1. Hallo Andrea und Lutz,
      Es freut mich, wenn es für euch ein Erlebnis war, ich bedanke mich noch einmal, ihr ward super Gastgeber und Dienstleiter(Wäscherei).
      Was mit der Technik von heute alles möglich ist und über wieviele Ecken.
      Tschöööö Jogi

  3. Hallo Jogi,
    Deine Berichte und Fotos sind wie immer sehr informativ. Es interessant, wie viele Radler du auf den verschiedensten Touren triffst. In Frankfurt durftest du sogar im Büro sitzen, das ist ja purer Luxus auf deiner Tour.
    Nun wird es bergig, die Sächsische Schweiz und das Erzgebirge werden Deine Wadln ordentlich fordern, aber wenn man durch die Heimat fährt, ist das zusätzliche Motivation.
    Weiterhin gute Fahrt und schönes Wetter ohne Gewitter wünschen dir Klaus und Renate

    1. Hallo Renate und Klaus,
      So ein Büro habe ich sehr selten, das stimmt, meistens sitze ich im Hocker und das IPad auf dem Schoß.
      Natürlich fährt es sich in der Heimat besser, habe ich heute deutlich gemerkt.
      Zum Glück war das Wetter vorgestern trocken, heute erst kalt, dann aber mit Sonne ab Zwönitz.
      Tschöööö Jogi

  4. Lieber Achim, habe deinen ausführlichen Bericht gelesen und die wunderschönen Fotos betrachtet. Schön zu erfahren, dass du unterwegs wieder Menschen begegnet bist, mit denen du Geschichten, die das Leben schreibt, teilen konntest. Lutz könntest du künftig als Crew mit nehmen, sieht perfekt aus, wie er deine Sachen pflegt. Viele Grüße von der abgekühlten Fliegenstirne Bärbel und Kalle

    1. Hallo De Luxe,
      Auch heute wird es schöne Fotos geben. Lutz hat sich wirklich prima um die Wäsche gekümmert.
      Tschöööö Jogi

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